22.07.2020
Die duale Berufsausbildung unterliegt in Zeiten von Corona großen Herausforderungen: Aus Gründen des Infektionsschutzes wurden zeitweilig in allen Bundesländern während der Krise Anordnungen zu vorübergehenden Schulschließungen, inklusive der berufsbildenden Schulen, getroffen. Unterricht findet nun in Kleingruppen und/oder virtuell statt. Auf der anderen Seite die Ausbildungsbetriebe, die zum Großteil mit Kurzarbeit und wirtschaftlicher Ungewissheit zu kämpfen hatten, beziehungsweise noch haben und unter diesen erschwerten Bedingungen ausbilden.
Betroffen sind „derzeitige“ Auszubildende, aber auch junge Menschen, die sich für eine Ausbildung interessieren und nach Abschluss der Schule im Sommer eine Ausbildung beginnen möchten. Je nach Schulabschluss es ist für einige junge Menschen die einzige Perspektive, um in das Berufsleben einzusteigen. Leider sind viele Betriebe unsicher, wie sich ihre wirtschaftliche Lage entwickeln wird, was sich auf ihre Ausbildungsbereitschaft auswirken könnte. Im Zahntechniker-Handwerk sind die Ausbildungszahlen und die Zahl der Ausbildungsbetriebe leicht rückläufig (siehe Download Ausbildungszahlen im Zahntechniker-Handwerk 2009-2019).
Bereits heute droht ein Fachkräftemangel im Zahntechniker-Handwerk, insbesondere in ostdeutschen Bundesländern, dem dringendst begegnet werden muss.
Klar ist, die Krise erschwert die Situation in den Betrieben, aber umso wichtiger ist es nun entgegenzusteuern und weiterhin auszubilden. Es freut daher, dass die Politik nun Maßnahmen ergreift, um Ausbildungsbetriebe, aber auch Berufsschulen finanziell zu unterstützen, um die Ausbildung zu stabilisieren und langfristig zu sichern.
Im Zahntechniker-Handwerk wurden im Jahr 2019 5.365 Auszubildende ausgebildet. Den Großteil der Ausbildungsbetriebe bilden insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen.
Ausbildungsmarkt im Jahr 2019
Im Mai wurde der jährlich erscheinende Berufsausbildungsbericht 2020 von der Bundesregierung veröffentlicht. Im Jahr 2019 zeichnete sich die Lage auf dem deutschen Ausbildungsmarkt hauptsächlich durch Stabilität aus. Bis zum Stichtag, das heißt dem 30. September 2019, wurden insgesamt 525.100 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein leichter Rückgang um 1,2 Prozent (absolut: -6.300). Im Handwerk betrug die Zahl der Neuverträge 142.875, was einen Rückgang um 1,7 Prozent (absolut: -2.433) bedeutet. Der Anteil des Handwerks an der Gesamtzahl der Ausbildungsverträge betrug damit 27,2 Prozent (Quelle ZDH, 2020).
Leichter Rückgang in der Zahntechnikerausbildung
Im Zahntechniker-Handwerk ließen sich in 2019 5.365 Ausbildende zum Beruf „ZahntechnikerIn“ ausbilden. Das entspricht einem Minus von -2,1% im Vergleich zu 2018 (absolut -147). Die Anzahl der Ausbildungsbetriebe betrug 2.545, das ist ein Minus von 2,3% im Vergleich zu 2018 (absolut: –60). Knapp ein Drittel der zahntechnischen Labore bildete in 2019 aus.