Die Zahntechnik bietet durch die Digitalisierung viele neue Möglichkeiten
02.03.2021
Der 22-jährige Zahntechniker Brandon-Lee Ternes hat im vergangenen Jahr den Praktischen Leistungswettbewerb des Handwerks im Zahntechniker-Handwerk gewonnen.
Nach der Abschlussprüfung im Sommer 2020 ging für Zahntechniker Brandon-Lee Ternes alles ganz schnell. „Ich habe meine Gesellenprüfung abgelegt und recht schnell die Information erhalten, dass ich Kammer- und Landessieger im Zahntechniker-Handwerk bin“, berichtet Ternes. Damit war der 22-jährige Geselle automatisch für den Leistungswettbewerb auf Bundesebene qualifiziert. „Ich wusste, dass mich im Vergleich mit den anderen Landessiegerinnen und Landessiegern beim PLW eine große Konkurrenz erwartete. Um so überraschter war ich, als ich die Nachricht über den Bundessieg erhielt.“
Die Freude bei ihm, seinen Eltern und im Ausbildungsbetrieb Tholen Dental in Cottbus war entsprechend groß. Im Labor verfolgte Ternes im kleinen Kreis die Siegerehrung Anfang Dezember via Live-Stream. Mit Rücksicht auf die im Dezember geltenden Abstands- und Hygiene-Regeln fand die Preisverleihung zu Europas größten Berufswettbewerb im Rahmen der „Europäischen Woche der Berufsbildung“ der EU-Kommission als virtuelle Veranstaltung statt.
„In einem außergewöhnlichen Jahr zeigen unsere Siegerinnen und Sieger auf bemerkenswerte Weise die Zukunftsfähigkeit des Deutschen Handwerks. Sie haben sich von außerordentlichen Umständen nicht entmutigen lassen, sondern sind unbeirrt auf ihrem Weg erfolgreich weitergegangen. Als Beste und Bester ihres Berufes sind sie persönliches Vorbild und Beispiel“, zeigte sich Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer in seiner Eröffnungsrede stolz und beeindruckt vom Handwerksnachwuchs.
In seiner Video-Grußbotschaft gratulierte auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Preisträgerinnen und Preisträgern: „Sie können stolz auf sich sein. Was Sie mit der Kraft Ihrer Hände, mit Ihrer Kreativität geschaffen haben, das ist außergewöhnlich, das ist herausragend, das ist Spitze. Auch in diesen ungewöhnlichen Zeiten werden Ihr Wissen und Ihr Können gebraucht. Was Sie dieses Jahr unter schwierigsten Bedingungen geschafft haben war nicht umsonst, es ist besonders wertvoll und vor allen Dingen ist es Anlass für Zuversicht.“
Nach der Preisverleihung und der symbolischen Übergabe des Preises an alle Siegerinnen und Sieger hat die Handwerkskammer den „roten Daumen“ persönlich im Labor überreicht. „Ich habe mich durch die Überreichung des Preises und der Urkunde Anfang dieses Jahres noch einmal an den Wettbewerb und meinen Sieg auf Bundesebene erinnert. Gerade in diesen schwierigen Zeiten war es ein schönes Erlebnis“, zeigt sich Ternes stolz.
Für Brandon-Lee Ternes war der Weg in die Zahntechnik zum einen durch seine handwerkliche Begabung geebnet, aber auch über seine Eltern, die beide eine zahntechnische Ausbildung abgeschlossen hatten. Nach dem Abitur absolvierte Ternes ein Praktikum und entschied sich für eine zahntechnische Ausbildung. Im 1. Lehrjahr entwickelte er endgültig seine Leidenschaft für die Zahntechnik. Heute ist er überzeugt, dass er den richtigen Beruf gewählt hat. Zahntechniker Ternes möchte in den nächsten Jahren vor allem noch mehr Berufserfahrungen sammeln und sich anschließend im Zahntechniker-Handwerk weiterqualifizieren. „Ich habe mich um das Weiterbildungsstipendium der Handwerkskammer beworben und möchte in den nächsten 3 bis 4 Jahren den Meister machen“, berichtet Ternes. Sieger im Leistungswettbewerb können mit einem Weiterbildungsstipendium von bis zu 8.100 Euro gefördert werden.
Gerade die Digitalisierung bietet für den technikaffinen Zahntechniker Ternes viele Möglichkeiten, neben den handwerklichen Arbeiten neue Techniken zu lernen. In seiner Ausbildung hat er bereits einen CAD-/CAM-Kurs für digitale Zahntechnik absolviert. „Ich bin froh, dass ich schon während meiner Ausbildung in dem Bereich Erfahrungen sammeln konnte. Am liebsten mache ich Kombinationsarbeiten unter Anwendung digitaler Technologien wie CAD/CAM“, erklärt Brandon-Lee Ternes.
Der Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks, Europas größter Berufswettbewerb, wird auf der Innungs-, Kammer-, Landes- und Bundesebene durchgeführt, um Junghandwerker in ihrer beruflichen Entwicklung zu fördern und die Ausbildungsleistungen des Handwerks darzustellen.
Bildquelle Foto: Goethe