Erste Informationsveranstaltung zur neuen Ausbildungsverordnung Zahntechnikerin/Zahntechniker
07.04.2022
Die neue Verordnung über die Berufsausbildung zum Zahntechniker und zur Zahntechnikerin ist am 1. April im Bundesgesetzblatt erschienen und tritt am 1. August 2022 in Kraft.
Die neue Ausbildungsverordnung finden Sie hier zum Download.
Hierzu veranstaltete der Verband Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI) am 6. April ein Webinar für Zahntechniker-Innungen und deren Ausbildungsexperten. Ebenfalls eingeladen waren ÜLU-Ausbildungsstätten und Berufsschullehrerinnen und -lehrer. Damit strebt der VDZI bis zum Geltungsbeginn ein möglichst einheitliches Verständnis der neuen Ausbildungsverordnung an.
VDZI-Präsident Dominik Kruchen begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und machte deutlich, dass eine attraktive und moderne Berufsausbildung in der Zahntechnik die zentrale Voraussetzung für eine erfolgreiche Entwicklung dieses Handwerks sei. Dies werde durch die neue Verordnung ab August dieses Jahres sichergestellt.
Heinrich Wenzel, Vorstandsmitglied des VDZI und Beauftragter für die Aus- und Weiterbildung, dankte zu Beginn allen beteiligten Ministerien, Organisationen und Verbänden, aber insbesondere den Vertretern der Sozialpartner für die gemeinsam geleistete Arbeit. Stellvertretend wandten sich Dr. Christian Sperle, Referatsleiter Abteilung Berufsbildung beim Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), und Jörg Ferrando, IG Metall Vorstand, Ressort Bildungs‐ und Qualifizierungspolitik, in ihren kurzen Grußworten an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Beide unterstrichen, dass die neue Ausbildungsverordnung für die Zahntechnik ein Beleg zukunftsgestaltender Sozialpartnerschaft sei.
Der VDZI hatte zu Beginn dieses Jahres gemeinsam mit allen rechtlich zu beteiligten Ministerien, Organisationen und Experten das Verfahren zur Novellierung abgeschlossen. Aus Sicht des VDZI wird die neue Ausbildungsversordnung vor allem dem dynamischen technischen Fortschritt und den Anforderungen einer fachlich und kommunikativ vernetzten und digitalisierten Arbeitswelt gerecht. Der breite Einsatz digitaler Fertigungsmethoden und immer komplexerer Materialien haben das Berufsbild bedeutend ergänzt und erweitert. Die hierfür erforderlichen Kenntnisse und Fertigkeiten erhalten daher in der neuen Ausbildung und der Prüfung ein höheres Gewicht.
Heinrich Wenzel veranschaulichte, dass zukünftig neben der Erweiterung der zahntechnischen Fähigkeiten und Kenntnisse auch erweiterte Kompetenzen im Bereich der technischen Planung, des Risiko- und Qualitätsmanagements sowie der fachlichen Information und Kommunikation vermittelt werden. Weiter ging er auf die Einführung der sogenannten „gestreckten Prüfung“ ein. Diese sei eine logische Konsequenz aus der Tatsache, dass die neue Ausbildung mit ihrem hohen fachlichen Anspruch an den Auszubildenden und an den modernen Ausbildungsbetrieb gleichermaßen ein klares, inhaltliches und zeitlich strukturiertes Lernen verlangt. Nur so können die Qualifikationsziele der Ausbildungsordnung tatsächlich erreicht werden, so VDZI-Vorstandsmitglied Wenzel.
Im weiteren Verlauf der Informationsveranstaltung ging Oberstudienrat Joachim Birke, Alice‐Salomon‐Schule Berufsbildende Schule für Gesundheit und Soziales, auf die Organisation und Durchführung der Prüfung ein und erklärte die neue Systematik und die Inhalte. Klaus Scheitza, Obermeister der Südbayerischen Zahntechniker-Innung, nutzt seit 2005 bereits digitale Technologien auch im Rahmen der Ausbildung. Er ging anschließend in seinen kurzen Ausführungen auf die Ausstattung und den Qualifikationsbedarf bei Ausbildern und Dentallaboren ein. Abschließend zeigte Zahntechnikermeister und Betriebswirt (HWK) Jens Diedrich, Geschäftsführer Institut des Zahntechnikerhandwerks in Niedersachsen & Bremen e. V., den Bedarf und die Veränderungen bei den Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisungen auf. Alle vier Referenten betonten, dass die neue Ausbildungsverordnung allen Auszubildenden im Zahntechniker-Handwerk ermöglichen wird, den Beruf des Zahntechnikers auf dem modernsten Stand der analogen und digitalen Technik zu erlernen.
Der VDZI, das versicherte Vorstandsmitglied Heinrich Wenzel bei der Verabschiedung, wird den begonnenen Dialog in den kommenden Wochen und Monaten mit allen Beteiligten fortsetzen, um Fragen zur neuen Ausbildungsverordnung zu klären und die reibungslose Umsetzung ab August dieses Jahres zu ermöglichen.